Ich würde dem Kollegen gerne schreiben, das er mit seinem Text eine 1a Argumentation für das ersatzlose Streichen des Zwangsbeitrags liefert.
Wenn wir Premium €€€ zahlen, dafür aber
Nach § 11 Abs. 1 RStV (Rundfunkstaatsvertrag) hat der öffentlich-rechtliche Rundfunk durch die „Herstellung und Verbreitung von Hörfunk- und Fernsehprogrammen als Medium und Faktor des Prozesses freier individueller und öffentlicher Meinungsbildung zu wirken. Das ist zwar eingebettet in die Vorstellung eines „klassischen Vollprogramms“. Musik und Sport sind also nicht untersagt.
was es braucht, damit ein „Prozess freier individueller und öffentlicher Meinungsbildung“ zustande kommt, der weiß, dass Sport und Show dabei keine Rolle spielen. Das braucht etwas anderes. Und das sind zuallererst kompetente und gut ausgestattete Redaktionen, die das breitenwirksamste Medium auch mit spannenden und gut recherchierten Sendungen bespielen können, die auch Stoff bieten, damit „freie Meinungsbildung“ erst einmal möglich wird. Das decken die zumeist zeitlich und inhaltlich eingedampften Nachrichtensendungen schon lange nicht mehr ab. Und die großen Reportageformate sind fast völlig verschwunden oder ins Nachtprogramm verbannt worden. Ich zumindest nenne das eine Nicht-Erfüllung des Grundversorgungsauftrages.
nicht einmal Grundversorgung bekommen, weil auch ARD & ZDF in erster Linie billige Talkshows und Unterhaltung produzieren und Themen wie z.b. den verheerenden Anschlag in Mogadischu mit 300 Toten unter den Tisch kehren oder ohne redaktionelle Leistung arbeiten (Reuters und DPD sei dank) -
ja warum dann überhaupt Zwangsbeitrag?
Recht hat der Pro7 Chef nämlich schon: Keine Sau unter 40 schaut ÖR.
Die Mehrheit ist jenseits 60+.
Grundversorgung ist erstmal schwammig definiert, aus Angst zuviel Regeln würden zensierend wirken, und wer sollte das auch überprüfen? Es gibt ja schlicht und das ist einer der Konstruktionsfehler des RFSTV keine geeignete Kontrollinstanz.
Also ist Grundversorgung einfach alles was der ÖRR macht - eine Zensur findet nicht statt.
Bisher waren die Gerichte auf dem Ohr taub und auf den Augen blind, sie wollten das einfach nicht sehen. Das Angebot ist ja da, wenn bestimmmte Bev. Gruppen es nicht ansehen, ist das doch deren Problem, nicht das des ÖRR. Schliesslich funkt er halt überall herum.
Und da Pro7 eben genau diese Zielgruppe erreicht, macht er auch Grundversorgung.
Solide recherchierte Informationen bekommt man heute vlt. noch ab und zu wenn man Schmuckstücke im Spiegel, Welt oder FAZ (vlt. auch SZ) findet, ansonsten auf gut recherchierten Fachblogs oder im englischsprachigem Raum.