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Autor Thema: Schweiz: Kollektivistische Weltverbesserer vergessen den Kontext  (Gelesen 1259 mal)

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Neue Züricher Zeitung, 17.01.2017

Service-public-Debatte
Kollektivistische Weltverbesserer vergessen den Kontext

Befürworter der Billag-Zwangsgebühren beharren darauf, dass ein gut ausgebautes Radio- und TV-Programm-Angebot «wünschenswert» sei. Sie vergessen dabei jedoch den Kontext.

von Olivier Kessler (Präsident des Vereins «No Billag»)

Zitat
Wesentliches Merkmal kollektivistischer Gesinnungen ist die Forderung nach grossangelegten gesellschaftlichen Zielen. Je mehr jemand Menschen als Mittel zum Zweck betrachtet, desto eher wird er dazu tendieren, Pläne für «die Allgemeinheit», «die Gesellschaft» oder «die Nation» zu schmieden. Kollektivistische Weltverbesserer stellen sich einzig die Frage, ob etwas «wünschenswert» sei – vergessen dabei aber den Kontext. [..]

In der Diskussion mit Gegnern der Billag-Zwangsgebühren erheben sie erbost den moralischen Zeigefinger und fragen: «Ist es denn nicht im Interesse der Allgemeinheit, dass wir ein hochwertiges Radio und Fernsehen haben?» Frei von jedem Kontext ist es in der Tat schwer, etwas dagegen einzuwenden. In der Realität sollten rational denkende, vernünftige Menschen diese Fragen jedoch nicht unter Ignorierung der Begleiterscheinungen diskutieren, welche lauten: Wer bezahlt es? Worauf müssen diejenigen, die es bezahlen, verzichten? Für wen ist es wünschenswert? Welche Journalisten bestimmen, über welche Inhalte berichtet wird und mit welcher Wertung diese Themen behandelt werden? Wie und von wem werden diese Berichterstatter ausgewählt? [..]

Über den moralischen Charakter eines Räubers, der eine Bank ausgeraubt hat, um sein «wünschenswertes» Ziel zu erreichen, eine Jacht zu haben, in einem Penthouse zu wohnen und Champagner zu trinken, gäbe es keine Kontroverse – wie die Bestsellerautorin Ayn Rand zu Recht feststellte. In der Service-public-Debatte jedoch wird dieser unmoralische Akt der unfreiwilligen, gewaltsamen Aneignung fremden Eigentums meist völlig ausgeblendet – wohl deshalb, weil er in diesem Falle scheinbar nicht «egoistischen» Zielen dient, sondern dem schwammig definierten «Allgemeinwohl». [..]

Sicherlich nicht wünschenswert ist diese Tatsache für nicht konzessionierte Anbieter, die nicht mit Geldern aus dem Billag-Gebührentopf überschüttet werden. Sie haben mit verzerrten Marktverhältnissen und Wettbewerbsnachteilen zu kämpfen, denn allen Haushalten ist bereits ein signifikanter Teil des Medienbudgets vom Staat abgeschöpft worden. Ebenfalls nicht wünschenswert ist es für die Konsumenten, welche ihrer Wahlfreiheit beraubt werden: Sie können nicht eigenverantwortlich und mündig entscheiden, ihre favorisierten Sender und Programme zu wählen, zu abonnieren und zu unterstützen (z. B. mittels eines Pay-TV-Abos oder eines Pay-per-View-Angebots), sondern werden dazu verdonnert, einer Quasi-Monopolistin (SRG) den Grossteil ihres persönlichen Medienbudgets zukommen zu lassen – unabhängig davon, ob man das Angebotene für unterstützungswürdig erachtet oder nicht. [..]

Olivier Kessler ist Präsident des Vereins «No Billag», der die Volksinitiative «Ja zur Abschaffung der Radio- und Fernsehgebühren (Abschaffung der Billag-Gebühren)» eingereicht hat.

Weiterlesen auf:
http://www.nzz.ch/meinung/service-public-debatte-den-kontext-beachten-ld.140091


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