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Autor Thema: Interview mit Wolfgang Herles - "Das ist so lächerlich, dass man sich schämt."  (Gelesen 1769 mal)

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Planet Interview, 24.11.2016

Wolfgang Herles
Das ist so lächerlich, dass man sich schämt
Interview von Jakob Buhre mit Woflgang Herles

Zitat
Wolfgang Herles war 30 Jahre beim ZDF, wo er u.a. das Studio in Bonn und später das Magazin "aspekte" leitete. Doch er kritisiert seinen früheren Arbeitgeber und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk insgesamt deutlich, sowohl in seinem Buch "Die Gefallsüchtigen" als auch bei uns im Interview. Ein Gespräch über Quoten-Fixierung, "Anweisungen von oben", das Talkshow-Karussell und überbesetzte Redaktionen.

[..] Das heißt, als Sender-Mitarbeiter öffentlich Kritik an der Quoten-Fixierung zu üben, das geht  nicht?
Es ist heute leichter, im Vatikan mit einem Kardinal über die unbefleckte Empfängnis Marias zu diskutieren, als auf dem Lerchenberg über das Dogma der Quote. Das geht einfach nicht. Ich habe hunderte von Sitzungen erlebt, wo es nur um Zahlen ging. Wo man sich gegenseitig die Marktanteile vorliest, um dann darüber zu grübeln, was in Minute 5 der Sendung passiert ist, wo die Quotenkurve einen Knick hat. Das ist so lächerlich, dass man sich schämt. Und damit habe ich zu einem großen Teil meine Arbeitszeit vertan. [..]

Wenn ein Programm systematisch sein Publikum verblödet, schlägt dieser Verblödungsmechanismus irgendwann auf die Redaktion selbst zurück. [..]

Der Sender interessierte sich nicht für die eigene Sendung?
Es hat niemanden interessiert, wozu es „aspekte“ gibt. Außer dass man für die Statistik sagen kann: Ja, das ZDF macht auch Kultur. [..]

Es werden nicht unbedingt die besten Journalisten befördert, sondern diejenigen, die am besten in das Konzept des Konformismus passen. [..]

Sie schlagen vor, die Öffentlich-Rechtlichen durch Steuern zu finanzieren. Ist der Rundfunkbeitrag nicht schon so etwas wie eine Steuer?
Es ist eine ‚Quasi-Steuer‘ weil sie jeder bezahlen muss, nicht pro Kopf aber pro Haushalt. Doch rein juristisch ist es keine Steuer sondern eine Gebühr. Und weil es eine Gebühr ist, ist der Gebührenzahler gewissermaßen Kunde. Deshalb lautet auch die Argumentation: Wir müssen senden was der Kunde will. Und der will nun mal: 1. Fußball, 2. Fußball, 3. Fußball. [..]

Bei der EM 2016 waren knapp 500 Mitarbeiter von ARD und ZDF im Einsatz. Es ist der schiere Wahnsinn, wofür unser Geld ausgeben wird. [..]

Weiterlesen auf:
http://www.planet-interview.de/interviews/wolfgang-herles/49417/


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Selbst er spricht noch von Gebühr.

Es ist aber ein "Beitrag". Und ein Beitrag ist er noch weniger als eine Gebühr.


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