Wir müssen eine nachhaltige Reichweite bei jungen Menschen komplett neu für uns aufbauen, weil ARD und ZDF diese nicht mehr auf regelmäßiger Basis erreichen.
Aber zahlen dürfen sie trotzdem. Dieses Eingeständnis, dass unter 30 Jährige heute praktisch kein ÖRR mehr empfangen wollen, zeigt doch, wie abstrus der Zwangsbeitrag ist.
Wir sind aber definitiv mehr als coole Leute die coole Sachen für coole Leute machen wollen.
Richtig, cool seid ihr nicht.
Wir sind öffentlich-rechtlich und damit nicht allein nachfrageoptimiert.
Schön ausgedrückt. Übersetzung: "Was die Zahlschafe sehen wollen, interessiert uns nicht. Wir machen, was uns gefällt."
Unser Name steht an zweiter Stelle und soll sich über die Inhalte aufladen.
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"Bullshit Spießeronline-TV Crossmedial Blubb.de"
Schöner Name.
Wir wissen, dass wir mindestens zwei Stakeholder haben: Einmal unsere Zielgruppe aber eben auch darüber hinaus alle Gebührenzahler, weil wir als öffentlich-rechtliches Angebot agieren.
Es fehlt nicht an Selbstreflexion. Allerdings: "Gebühren" waren gestern. Und die Zielgruppe ist auch Zahler. Direkt per Zwangsvollstreckung oder weil Papa und Mama zahlen müssen und genauso das Kiosk um die Ecke, das den Abzockbeitrag dann auf die Preise umlegt.
Erwartet im Herbst keine Revolution.
Doch. Am 3.10. In Karlsruhe.
Wir wollen einiges richtig machen und brauchen eine gewisse Zeit. Auch ein LeFloid hat Jahre gebraucht um letztlich großen Erfolg damit zu haben.
Ein LeFloid hatte aber auch keine Zwangsmillionen im Arsch.
Und ich wette mal, dass Ihr "nach Jahren" noch keine 3 Mio. Subscriber habt.
Nur schön aber ohne Nutzer - das wäre nicht gut.
Aber auch nich' schlimm, wa? Geht ja bei ARDZDFUNDSO auch ganz gut.
Nein, ein StartUp mit jährlich gesicherten 45 Millionen Euro - da beschweren wir uns überhaupt nicht.
Wär ja auch noch schöner... Aber danke, sehr großzügig.
Und da erleben wir gerade eine Bewegung vom Channel-Denken hin zum Format-Denken. Und das ist dann die Denkweise, die wir unterstützen können.

Wir haben uns natürlich auch mit den Kollegen der BBC ausgetauscht.
Schön. Auf Beitragszahlerkosten mal schnell drei Wochen London-Urlaub gemacht. Prima.
Dort war man von der Radikalität überrascht mit der wir herangehen.
Wenn ein Engländer das sagt, meint er: "Spinnt Ihr oder seid Ihr echt so naiv?"
Man muss aber in der BBC auch weniger radikal sein, weil z.B. BBC One auch noch viele junge Zuschauer erreicht und der iPlayer im Netz schon länger für viele junge Nutzer ein etablierter Zugriff auf die BBC ist. Die BBC hat also deutlich einfachere Voraussetzungen als wir, die etwas neu aufbauen müssen.
NEIN! Die BBC kassiert wesentlicher weniger Kohle und nur für tatsächlich vorhandene Fernsehgeräte (für schwarz-weiß sogar weniger). Sie müssen zudem wirklich Rechenschaft darüber ablegen, was sie tun und wofür sie das Geld ausgeben. Und trotzdem (oder gerade deswegen) ist ihr Programm auch um Meilen besser und deswegen sind auch junge Leute daran interessiert. Ganz ohne funky Teeny-Special-Social-Crossover-Medium. Punkt.
Aber wir gehen nicht den üblichen Weg und schmeißen viel Geld für das Marketing einer neuen Marke aus dem Fenster sondern investieren in unsere Inhalte.
Löblich. Da bleibt mehr für's eigene Gehalt über. Sollten sich die Mutterschiffe mal abgucken.
Tja, noch ist der neue Rundfunkstaatsvertrag in der Ratifizierung durch die Länderparlamente. Da warten wir jetzt noch auf das letzte nötige grüne Licht in den kommenden Tagen - zwei Landtage entscheiden noch – der offizielle Start wird dann am 1. Oktober sein.
Nix geht ohne den Segen der Politik. Aber Ihr werdet Euch hoffentlich dankbar und gnädig zeigen und genauso wie die ARD den Mehrheitspolitikern nach dem Mund reden.
Soooo. Tief durchatmen. Jetzt geht's mir wieder besser.
