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Autor Thema: Fernsehen im Gespräch halten - Interview mit ARD-Programmdirektor Volker Herres  (Gelesen 2634 mal)

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medienkorrespondenz.de, 10.08.2016

Fernsehen im Gespräch halten
Quote, Quiz und Risiko: Interview mit ARD-Programmdirektor Volker Herres
von Dieter Anschlag

Zitat
Volker Herres, 59, ist seit November 2008 bei der ARD Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen mit Sitz in München. Sein aktueller Vertrag mit fünfjähriger Laufzeit datiert bis Oktober 2018. Herres, geb. am 23. Juli 1957 in Cuxhaven, ist seit 1983 im öffentlich-rechtlichen Rundfunk tätig. Er arbeitete als Journalist und Moderator zunächst für das ZDF und ab 1987 für den NDR. Beim NDR wurde er im Mai 2004 Fernsehprogrammdirektor, bevor er dann im Herbst 2008 das Amt des ARD-Programmdirektors übernahm. Auch in dieser Funktion moderiert er weiterhin den sonntags vormittags im Ersten ausgestrahlten ARD-„Presseclub“. Dieter Anschlag traf sich in Bonn mit Volker Herres zum Interview über Entwicklungen der ARD im Speziellen und des öffentlich-rechtlichen Fernsehens im Allgemeinen

[..]
MK: Wer darüber klagt, dass ein öffentlich-rechtliches Programm an einem EM-Spieltag zum Fußballsender wird, dem sagen Sie also: „Man hat ja genug Alternativen.“ Zumal es ja auch noch RTL, Sat 1, Pro Sieben & Co. gibt…

Herres: Ja, man hat auch immer mehrere öffentlich-rechtliche Alternativen, wenn man ausführlich informiert werden will – was in kommerziellen Sendern nicht im gleichen Umfang wie bei uns möglich ist. Und auch das Erste zeigt während einer Fußball-EM politische Magazine und die „Tagesthemen“ an den Tagen, an denen das ZDF Fußball zeigt, selbstverständlich in voller Länge – beim ZDF galt das allerdings nicht: Dort wurde während der EM auch an Spieltagen, die die ARD übertragen hat, das „Heute-Journal“ auf 15 Minuten reduziert. Das haben wir mit den „Tagesthemen“ an ZDF-Spieltagen nicht gemacht.

[..]
MK: Noch einmal nachgefragt: Warum nennt die ARD den Preis für die Bundesliga-Rechte nicht gleich nach Vertragsabschluss? Der Preis wird doch ohnehin immer bekannt, es ist nur eine Frage der Zeit. Warum also nicht gleich Transparenz? Damit würde sich die ARD doch viele nervige Nachfragen und viel Misstrauen ersparen, oder? Inzwischen ist ja, wie gesagt, auch bekannt, dass die ARD für das Bundesliga-Rechtepaket ab der Saison 2017/18 im Schnitt 119 Millionen Euro pro Spielzeit zahlt. Dieser von der MK recherchierten Zahl wurde jedenfalls nicht widersprochen.

Herres: Ich bin sehr für Transparenz, aber diese kann – wie dargelegt – auch in einem Zielkonflikt zum wirtschaftlichen Umgang mit Beitragsgeldern stehen. Wir müssen deshalb ebenso auf unsere Wettbewerbs- und Marktfähigkeit achten.

[..]
MK: Wie geht es denn mit dem NDR-„Tatort“ von und mit Til Schweiger weiter? Geht es überhaupt weiter oder muss auch hier vielleicht an der Kreativität gespart werden, damit es weitergehen kann? Ein Til Schweiger hat ja mehr als 24 Drehtage.

Herres: Til Schweiger bleibt uns mit seinem „Tatort“ erhalten.


[..]
MK: Der allgemeine Rundfunkbeitrag ist immer gut für eine Debatte. Von bestimmter Seite wird gerne alle Jahre wieder polemisiert, der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland sei überfinanziert. Auf rund 8 Milliarden Euro belaufen sich inzwischen für ARD, ZDF und Deutschlandradio die Gesamteinnahmen aus dem Rundfunkbeitrag. Wie könnte man mittelfristig für eine bessere Akzeptanz des Rundfunkbeitrags werben, wie kann man die Legitimität des öffentlich-rechtlichen Rundfunks stärken?

Herres: Sie sagen es: Es wird „polemisiert“. Ich bin überzeugt, dass alle, die unser Programm in seiner Vielfältigkeit bewusst wahrnehmen, durchaus erkennen, wie viel an Inhalten wir für 17,50 Euro bieten. Legitimität des öffentlich-rechtlichen Rundfunks entsteht durch Qualitätsprogramme, die es ohne uns in der Gesellschaft so nicht gäbe. Heute ist das angesichts der gesellschaftlichen Komplexität, der Umbrüche und Herausforderungen wichtiger denn je. Gäbe es öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht, müsste man ihn erfinden.

Weiterlesen auf:
http://www.medienkorrespondenz.de/leitartikel/artikel/fernsehen-im-gespraechnbsphalten.html


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r66

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Warum muß jemand, der mit 8 Milliarden pro Jahr zwangsfinanziert wird, auf seine "Wettbewerbs- und Marktfähigkeit achten"?


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"Herres: Sie sagen es: Es wird „polemisiert“. Ich bin überzeugt, dass alle, die unser Programm in seiner Vielfältigkeit bewusst wahrnehmen, durchaus erkennen, wie viel an Inhalten wir für 17,50 Euro bieten."

Diese Gruppe wird immer kleiner...


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21 Millionen BS Mahnmaßnahmen (s. Jahresbericht 2016 GEZ/Beitrags"service" S. 25)+Millionen zähneknirschend zahlende ARD/ZDF&Co Nichtnutzer nicht berücksichtigt. Immer mehr wehren sich, u.a. gegen zwangsfinanzierte, unverschämte örRenten: z.B. 22952 (!) Euro Pension (monatlich, nicht jährlich) für T*m B*hrow/WDR u. weigern sich, so etwas in lebenslänglichen Zwangsraten à 17,50 (=ca. 13000 EUR!) mitzufinanzieren. Zahlst Du noch oder verteidigst Du schon Deine Grundrechte?

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  • #GEZxit
    • Online-Boykott – Das Portal gegen die jetzige Art des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und dessen Finanzierung
Ich biete auch hervorragende Produkte und Dienstleistungen für einen angemessenen Preis... Herr Herres: Ich muss sie aber an den Mann bringen und darf meine Kunden nicht zwangsverpflichten.

Welch eine abgehobene und verdrehte Weltanschauung!

"Herres: Sie sagen es: Es wird „polemisiert“. Ich bin überzeugt, dass alle, die unser Programm in seiner Vielfältigkeit bewusst wahrnehmen, durchaus erkennen, wie viel an Inhalten wir für 17,50 Euro bieten."

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Zitat
durchaus erkennen, wie viel an Inhalten wir für 17,50 Euro bieten.

Kommt der von einem anderen Stern? Die Gerichte haben doch entschieden, dass die Inhalte gerade keine Gegenleistung für die 17,50 Euro sind.


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