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Autor Thema: Bremen Alles nett am Set?  (Gelesen 1480 mal)

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Bremen Alles nett am Set?
Autor: 14. Juli 2016, 14:26

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Weser Kurier, 14.07.2016

Bremen Alles nett am Set?
von Philipp Jaklin

Zitat
Er ist rotzfrech, faul, und er quält gerne Tiere. Nils Holgersson macht seinen Eltern nicht sonderlich viel Freude.[..]
Weihnachten 2011 läuft die Verfilmung des Kinderbuchklassikers von Selma Lagerlöf im Ersten, doch für Radio Bremen ist sie eher ein Horrortrip; jedenfalls wirtschaftlich. Denn bei dem TV-Projekt der Tochtergesellschaft Bremedia, nach Darstellung des Unternehmens eine „mit aufwendigen Special Effects aufwartende Event-Produktion“, sind die Kosten aus dem Ruder gelaufen. Die kostspieligen Videoeffekte sprengen das Budget des Mehrteilers.

Die Fachpresse spricht damals vom „Holgersson-Debakel“ bei Radio Bremen. Es bleibt nicht folgenlos: Eine Geschäftsführerin wird abgesetzt, die beiden Bremedia-Gesellschafter – neben Radio Bremen die Münchner Bavaria Film – müssen auf ihre Ausschüttungen verzichten, um den Verlust auszugleichen.[..]

Also gründet der Sender das Joint-Venture mit Bavaria; 49 Prozent halten zunächst die Bremer, den Rest als Mehrheitsgesellschafter die Bayern. Ein so weitgehendes Outsourcing hat es bis dato in der ARD noch nicht gegeben, denn die gesamte Produktion – auch für das aktuelle Programm – wird ausgegliedert.[..]

Und heute? Nach wie vor ist die Bremedia zum weit überwiegenden Teil für Radio Bremen tätig – rund 85 Prozent des Geschäfts der Tochterfirma machen Aufträge des Senders aus. Sie produziert für die kleinste öffentlich-rechtliche Anstalt in Deutschland im Fernsehen das Regionalmagazin „buten un binnen“, die Talkshow „3 nach 9“, den Bremer Tatort, Dokumentationen und Märchenfilme; die Bremedia betreut den Sendebetrieb im Hörfunk und ist für den Internet-Auftritt zuständig. Von den mehr als 200 Mitarbeitern arbeitet die Mehrheit weiterhin zu alten Radio-Bremen-Konditionen.

Einige Kritik gab es in der Vergangenheit im Sender; dass die Preise, die Bremedia dem Mehrheitseigner Radio Bremen in Rechnung stellt, aus der Luft gegriffen seien, dass teures Studio-Equipment viel zu wenig genutzt werde; dass manche Techniker teurer seien als Redakteure. „Bremedia müsste eigentlich eine ‚Cash Cow‘ für den Sender sein“, wie es ein ehemaliges Mitglied der Aufsichtsgremien von Radio Bremen wenig schmeichelhaft formuliert. „Aber manchmal hat man eher den Eindruck eines hoch subventionierten Altenheims. Bremedia ist einfach nicht am Markt orientiert.“[..]

[..]Auch der Rechnungshof Bremen hat das bei seiner Rundfunkanstalt geprüft. In seinem Jahresbericht 2015 kam er zum Ergebnis, dass „beim Leistungsaustausch und den gesellschaftsrechtlichen Beziehungen“ zwischen Radio Bremen und den Beteiligungen „die aus dem Gebot marktkonformen Verhaltens resultierenden Anforderungen nahezu vollständig erfüllt worden“ seien.

Einen Punkt bemängelten die Kontrolleure indes: Dass die Berichte der von Radio Bremen eingesetzten Wirtschaftsprüfer – auch sie sollen das marktkonforme Verhalten untersuchen – „nicht den Anforderungen“ entsprachen. Zentrale Themen seien „teilweise offen“ geblieben, es gebe „erheblichen Verbesserungsbedarf“. Mit Brüssel müsse erst noch geklärt werden, worauf die Prüfer bei der Beurteilung „marktkonformen Verhaltens“ überhaupt achten müssten, sagt Rechnungshof-Vizepräsident Detlef Meyer-Stender. „Einige grundsätzliche Fragen sind noch ungelöst.“ [..]

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  • IP logged  »Letzte Änderung: 14. Juli 2016, 14:39 von ChrisLPZ«
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