Archiv > Pressemeldungen Juni 2016

ARD Pressekonferenz 28.06.16 > Moderatorengehälter/Wettbewerb/Erzwingungshaft...

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FuerstBerg:
Der RIAS in Berlin war auch ARD-Mitglied. Eine ARD-Mitgliedschaft heißt nicht gleich: Beteiligt an der Wohnungssteuer.

Zugegeben: Von der ARD-Mitgliedschaft von RIAS und DW wusste ich nichts. Es ergeben sich sicherlich Vorteile draus, indirekt fließt bestimmt etwas Wohnungssteuer zur DW, andererseits fließt indirekt etwas Normal-Steuer von der DW zur ARD.

Die DW ist nicht öffentlich-rechtlich, sondern der staatliche Auslandssender der Bundesrepublik Deutschland (Beachte: Der Bund, nicht die Länder!). Sie sendet in erster Linie in Fremdsprachen, Zielpublikum befindet sich nicht in Deutschland, weshalb nicht verwunderlich ist, daß die DW faktisch unbekannt ist.

ChrisLPZ:

--- Zitat von: Artikel im Handelsblatt von Kai-Hinrich Renner ---[..]Vergangenen Dienstag sorgte ARD-Programmdirektor Volker Herres mit einem bemerkenswerten Satz für Aufsehen. Im Anschluss an eine Intendantentagung sagte er auf einer Pressekonferenz, er könne schon deshalb nicht verraten, wie viel es sein Haus gekostet habe, sich auch künftig die Rechte an Bildern von den Spielen der Fußball-Bundesliga gesichert zu haben, weil „ich auf freiem Fuß bleiben möchte“.

Würde die Deutsche Fußball-Liga (DFL), der Vertragspartner der ARD, Herres tatsächlich hinter schwedische Gardinen bringen, wenn der Programmdirektor sich nicht an die vertraglich vereinbarte Verschwiegenheitsklausel halten würde? Eine Anfrage bei der DFL bringt keine Klärung. Der Ligaverband mag sich offiziell nicht zu der Klausel äußern. Hinter vorgehaltener Hand erzählen DFL-Manager aber, dass die Klausel standardmäßig in ihre Kontrakte mit Rechteerwerbern eingearbeitet sei.

Allerdings bestehe die Möglichkeit, auf die Klausel aus wichtigem Grund zu verzichten. So darf beispielsweise der börsennotierte Pay-TV-Anbieter Sky seinen Anlegern – und damit der Öffentlichkeit – verraten, was ihn die Bundesliga-Rechte gekostet haben. Prinzipiell sei man auch bereit, öffentlich-rechtliche Sender, die ihren Beitragszahlern Rechenschaft über die Verwendung von Gebührengeldern schulden, von der Pflicht zur Verschwiegenheit freizustellen. „Das wäre keine große Sache“, sagt einer. Offenbar hat Herres bisher einfach nur keine Zeit gehabt, um die DFL darum zu bitten, ihn vom Stillschweigen zu entbinden.
--- Ende Zitat ---

Artikel lesen:
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/it-medien/medienmacher/medienmacher-herres-bleibt-auf-freiem-fuss/13818392-2.html

ChrisLPZ:
Fragen aus der Pressekonferenz:

--- Zitat ---Frage: Frau Wille, Herr Herres, ab Oktober 2016 moderiert Ingo Zamperoni die Tagesthemen. Russia Today berichtete am 22.04.2016, Zamperoni sei “langjähriges Mitglied des Vereins Atlantik-Brücke e.V”. Dazu drei Fragen: 1. Stimmt diese Information? 2. Würde eine Mitgliedschaft in der “Atlantik Brücke” die Neutralität eines ARD-Journalisten gefährden? 3. Politiker legen ihre Mitgliedschaften offen. Wird die Mitgliedschaft von ARD-Journalisten in Netzwerken mit politischer Ausrichtung zukünftig offengelegt?

Herres: Ich weiß es nicht, ob er dort Mitglied ist. Zur zweiten Frage, ob es, wenn er Mitglied wäre, eine Kollision darstellen würde: Ich würde es an seiner Stelle dann durchaus öffentlich handhaben, aber eine Kollision sehe ich nicht. Wenn Russia Today das sieht, würde es mich nicht überraschen. (Hinweis: Auch das ZDF kritisiert die Nähe von Journalisten zu politischen Netzwerken, Anm. d. Red.; am Ende der PK wurde die Mitgliedschaft Zamperonis dementiert, s.u.)
--- Ende Zitat ---

Am 6.7. findet die Mitgliederversammlung der Atlantikbrücke in Berlin statt. Vermutlich im Magnushaus.
Vielleicht hat jemand aus Berlin Lust, sich dorthin zu begeben, um zu sehen, wer da nicht so alles reingeht und rauskommt (Fotodokumentation wäre sicher nützlich)  >:D ;)


--- Zitat ---Frage: Nochmal die dritte Frage: Wird die Mitgliedschaft von ARD-Journalisten in Netzwerken mit politischer Ausrichtung zukünftig offengelegt?

Herres: Wir haben dazu keine generelle Regelung, die Frage ist ja auch: Was ist ein Netzwerk mit politischer Ausrichtung? Aber ich würde jedem Journalisten, das ist meine persönliche Meinung, nahelegen, wenn er Mitglied in einer Organisation ist, das auch transparent zu machen. Da spricht ja nichts dagegen.
--- Ende Zitat ---
Dies sollte eigentlich selbstverständlich sein. Und das gilt nicht nur für die Nachrichtensprecher, sondern für die Redaktion. Man sollte sich schliesslich ein Bild machen können, über diejenigen, die hier Meinung bilden möchten, Nachrichten auswählen und formulieren oder auch weglassen.
Ärzte müssen ihre Verbandelungen mit der Pharmaindustrie auch offenlegen, wenn sie eine Vortrag über eine durchgeführte Studie halten oder diese publizieren.

Maverick:
Vielleicht liegt bei dem Dementi "ist kein Mitglied" ja die Betonung auf "ist"? Wäre evtl. interessant zu wissen, ob auch nach einer zurückliegenden Mitgliedschaft gefragt wurde. Teufel liegt oft im Detail ;)

Zumindest taucht er im Jahresbericht 2012 in einem Bild unter einem Artikel mit dem Titel "Admiral Stavridis trifft junge Transatlantiker" auf:
https://www.atlantik-bruecke.org/w/files/dokumente/120628_jahresbericht_2012.pdf (Seite 34)

Und 2013 hat er zumindest der Atlantik-Brücke zur Verfügung gestanden, wobei das hier auch nur berufsbedingt gewesen sein mag:
https://www.atlantik-bruecke.org/programme/studienreisen/studienreisen-fuer-amerikanische-sozialkundelehrer/studienreise-sozialkundelehrer-2013/?pic=3&gal=gal_0

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