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Autor Thema: Allgemeines zum System der ÖRR  (Gelesen 30901 mal)

K
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Re: Allgemeines zum System der ÖRR
#45: 27. Juli 2009, 16:25
Hallo SWR,
Danke für die Antwort. Jetzt wissen wir was sie für eine Grundversorgung halten.
Es wäre sehr schön wenn sie jetzt auch noch erklären wie sie eine Überversorgung definieren.
Aber das jetztige System ist keine Grundversorgung mehr sondern eine Überversorgung. Man könnte alles was sie dargelegt haben mit einem viel kleineren System leisten.
Es ist für eine Grundversorgung nicht nötig das man zwei Vollprogramme hat. Mit einem Vollprogramm könnte man auch alles abdecken.

Es ist für eine Grundversorgung nicht nötig das man fünf Soap Sendungen hintereinander zeigt... eine oder zwei wären ausreichend für eine Grundversorgung.
Es ist für Grundversorgung unnötig wenn ARD und ZDF jeweils hundertschaften zu Olympia schicken.
Es wäre ausreichend wenn Ein Sender seine Reporter hinschickt.
Es ist für eine Grundversorgung unnötig das es 9 Rundfunkanstallten gibt bei denen dann Soap Sendungen oder Tatort Folgen 10 mal Wiederholt werden.
 Es ist unnötig für eine Grundversorgung wenn es ein halbes dutzernd Krimi Sendungen produziert werden.... Ein zwei Krimis wären für eine Grundversorgung ausreichend. ...
In diesem zusammenhang könnte man auch diskutieren warum 7 Soap Sendungen zu produzieren zur Grundversorgung gehört aber eine SCIFi oder Fantasie Serie zu senden nicht. Warum Fußball zur Grundversorgung gehört und unbedingt Live übertragen werden muss aber andere Minderheiten Sportarten gar nicht bei den ÖFR laufen. (nicht mal als Zusammenfassung) Die Grundversorgung wird von den ÖFR selber definiert und das PRogramm vielfach nach Quote gemacht. Insbesondere wenn man sich dann noch die Sendezeiten sich ansieht.


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Re: Allgemeines zum System der ÖRR
#46: 27. Juli 2009, 16:53
Vielfältig und unabhängig. Denn genau das ist Grundversorgung.

Gebetsmühlenartig immer die gleichen Standardfloskeln zu verwenden wird langsam langweilig und kann hier auch niemanden wirklich beeindrucken.

Es ist und bleibt ein schönes Märchen den ÖR mit Qualität und Unabhängigkeit in Verbindung zu bringen. Aber wer im SWR Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen und von daher habe ich auch Verständnis.

Die Wahrheit ist: Der ÖR ist einer von hunderten von Rundfunkanbietern in Europa und damit auch nicht mehr der Garant einer freien und unabhängigen Medienlandschaft. Beweise dafür wurden schon genug gepostet.


Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss sicherstellen, dass jede/r Einzelne die Möglichkeit hätte, zu den vielfältigen Themen und Interessen unabhängige Angebote zu finden.

Das war bis Anfang der 80-er Jahre sicherlich richtig. Durch die Liberalisierung des Rundfunks ist aber eine Vielfältigkeit vollkommen unabhängig von den öffentlichen Rundfunkanstalten enstanden.

Grundversorgung kann heute deshalb gerade nicht heißen, daß man zu jedem erdenklichen Thema Angebote anbietet. Die Grundversorgung muss heute dort anfangen, wo sich ÖR von den privaten Sendern unterscheidet und muss dort aufhören wo keine wesentlichen Unterschiede festzustellen sind.

Tatort, Wetten dass, Marienhof, Lindenstraße, Sportübertragungen, um nur ein paar Beispiele zu nennen, gehören daher heute keinesfalls mehr zu einer Grundversorgung und begründen nicht das verfassungsmäßige Privileg des ÖR. Der ganze Mainstream hat nichts im ÖR zu suchen!

Wenn der ÖR nicht in der Masse untergehen will müssen die Kernaufgaben neu defininiert werden und die Strukturen des ÖR müssen an die veränderte Medienrealität anpasst werden. Nur dann kann auch das verfassungsmäßige Privileg des ÖR langfrisitg und glaubhaft aufrechterhalten werden.

Der erste Schritt wäre die eigene Lernresistenz gegenüber dem veränderten Medienmarkt über Bord zu werfen und nicht ständig die Parolen von gestern hier im Forum zu skandieren. Der zweite Schritt wäre dann, wie vielfach gefordert, in eine echte Diskussion um die Neudefinition der Grundversorgung einzusteigen.



Gruss
Spock


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Re: Allgemeines zum System der ÖRR
#47: 27. Juli 2009, 17:01
Hallo zusammen,

es ist schon interessant, die unterschiedlichen Einträge mal in Ruhe und mit gewissem Abstand zu lesen. Ich hatte in den letzten Tagen relativ wenig Zeit mich auf dem Laufenden zu halten und komme daher heute in den Genuss sehr vieler neuer Einträge. Uns vorzuwerfen, nicht objektiv zu sein, erhält da eine ganz eigene Note.

Sehe ich nicht so, denn es fehlt tatsächlich die Objektivität. Damit meine ich, sich in die Lage des Gegenüberstehenden zu versetzten und dann versuchen, seinen Standpunkt zu verstehen. Und etwas verstehen heißt nicht, dass man die Meinung auch teilen muss, aber ohne die Objektivität werden wir weiterhin zwei parallele Monologe anstelle einer Diskussion führen.


Zurück zum eigentlichen Thema: Was ist Grundversorgung?

Ich definiere sie so:

Die Zurverfügungstellung von Infrastruktur und Dienstleistungen für die gesamte Bevölkerung zu einem angemessenen und für jeden bezahlenden Preis. In erster Linie ein neutrales Informations- und Kulturangebot als Gegenpol zu den privaten Rundfunkanstalten. Reine Unterhaltung zählt nicht dazu.

Für den einen die Fußball-Übertragung. Die Schwimm-WM. Leichtathletik.

Schaue ich gerne an, so wie auch viele Mitbürger. Allerdings gehören solche Veranstaltungen nicht unbedingt zur Grundversorgung. Ich sehe z. B. nicht ein, dass man für die erste Bundesliga sündhaft teure Rechte bezahlen muss. Allerdings interessanter wären Sportveranstaltungen, die als primäres Ziel nicht unbedingt den wirtschaftlichen Erfolg haben.

Für den anderen heißt Grundversorgung Schulfernsehen.

Und wo bitte findet heute so etwas statt? Uralte, ja, 30 Jahre alte Physiksendungen im BR in homöopathischen Portionen. Dafür jedoch massenhafte Sendungen wie z. B. Musikantenstadl, Sturm der Liebe, Lindenstraße, Marienhof usw.

Kindernachrichten.

Lobenswert. Aber nicht 24 Stunden täglich. Es reicht einmal täglich um 16 oder 17 Uhr.

Wissenschaftssendungen.

Auch interessant. Ich schaue mir solche Sendungen auch gerne an. Aber auch hier gilt die richtige Dosis zu finden. Es reichen ein Paar wenige in der Woche, was heute sowieso schon der Fall ist, denn weitaus über 80% des Gesamtprogramms sind Wiederholungen schlechter Sendungen wie die bereits genannten oder Zoogeschichten in allen Variationen.

Der nächste sucht Verbrauchertipps. Juristische Ratgeber. Und, und, und - die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

Ein Paar Ratgeber, Plusminus, die Reporter, Auslandjournal und einige mehr reichen vollkommen aus für eine ganze Woche. Allerdings decken diese nicht einmal ein Zehntel der Sendezeit ab. Etwas Nachrichten, dazu eine Priese Schulfernsehen, einige Wissenschaftssendungen und etwas Sport, und schon nähren wir uns einer Sendezeit von 50%. Das eine oder andere Konzert, etwas Musik für die Jugend und eine Stunde Zeichentrickfilme für die Kids und schon füllt sich das Programm langsam.

Aber warum haben wir für die GRUNDversorgung 23 Programme?

Wie alles, was Werte anspricht. Und wie alles, was Werte anspricht, kann und muss diese Frage jeder für sich beantworten. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss sicherstellen, dass jede/r Einzelne die Möglichkeit hätte, zu den vielfältigen Themen und Interessen unabhängige Angebote zu finden.

Halt! Wo steht das in dieser Deutlichkeit? Was Sie gerade beschrieben ist eine VOLLversorgung, wir reden allerdings von der GRUNDversorgung. Das Gesetz spricht auch nur von Grund- und nicht von Vollversorgung.

Eine Grundversorgung muss lediglich eine minimale notwendige Grundlage abdecken. Daher Grundversorgung. Sie möchten jedoch jedem einzelnen Bürger dieser Republik ein Vollprogramm anbieten. Ich akzeptiere das nicht. Ja, ich lehne das ab.

Ein vergleich: Medizinische Versorgung. Jeder Krankenversicherte darf ein Minimum an Leistungen erwarten. Will er mehr, so wird er zur Kasse gebeten. Bespiel: Zahnärzte.

Genau so einen Grundversorgungsauftrag haben Sie. Wer mehr will, soll zahlen und derjenige der das nicht will oder kann, darf bei seiner Grundversorgung bleiben und kein Stückchen mehr.

Sich zu informieren, um eine eigene Meinung zu bilden. Vielfältig und unabhängig. Denn genau das ist Grundversorgung.

Endlich sind wir derselben Meinung! Aber dafür reicht auch ein einziges Fernsehprogramm für die gesamte Nation.


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Re: Allgemeines zum System der ÖRR
#48: 27. Juli 2009, 17:22

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss sicherstellen, dass jede/r Einzelne die Möglichkeit hätte, zu den vielfältigen Themen und Interessen unabhängige Angebote zu finden.

Und genau das ist falsch, lieber SWR.

Wo bitte steht, dass die Grundversorgung durch den Öffentlich-Rechtlichen-Rundfunk sichergestellt sein muss? Was spricht dagegen, dass dies der Private Rundfunk übernimmt? Er tut es sowieso schon.

Das Grundgesetz spricht nur vom Rundfunk. Nicht von Öffentlich-Rechtlich. Der ÖR ist entstanden, als es keine Alternative gab. Das ist aber längst überholt. Könnt ihr bitte mal den Faktor Zeit mit in eure Argumentation mit einbauen?

Das Gesetz spricht auch nur von Grund- und nicht von Vollversorgung.

Noch nicht mal das tut es, lieber rkk. Grundversorgung ist ein Begriff der Rechtsprechung, allerdings aus Zeiten mit andern Vorzeichen.

Um in dieser Diskussion voranzukommen, macht es Sinn, den (und nur den) Art. 5 GG als Ausgangspunkt zu betrachten. Alle nachfolgenden Gesetze zum Rundfunk sind Vehikel aus alten Zeiten unter alten Voraussetzungen. Es muss das Ziel sein, den verfassungsmäßigen Auftrag des Art. 5 GG modern zu erfüllen. Es ist nahezu typisch für Deutschland, dass man immer weiter am toten Patienten operiert, statt ihn zu begraben und für "Neugeborene" vernünftige Lebensbedingungen zu schaffen.

In diesem Sinne wäre es schön, wenn der SWR mal versucht, den sicheren Hafen zu verlassen und sich das ganze mal von außen anschaut.

Gruß, Andreas


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D
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Re: Allgemeines zum System der ÖRR
#49: 27. Juli 2009, 18:11
Mit Grundversorgung ist politsch unabhängige Berichterstattung und ungefilterte Nachrichten, unabhängig von Regierung, Landesregierung usw. gemeint.

Gerade das wird nicht von den ÖRR gewährleistet. Die Sender befinden sich doch unter totaler Kontrolle der herrschenden Klasse (siehe Roland Koch und HR).

Für einen unabhängigen Rundfunk benötigt man nicht einmal eigene Sender!
Man könnte z.B. Sendezeit bei den Privaten anmieten um eigenproduzierte Nachrichten zu senden.

Soap und Tatort, Sport und Oper sind keine Grundversorgung. Aber die Politiker haben seinerzeit mit Absicht nichts geändert. Sie wollten ihren Einfluß auf ihre Werbe- und Pöstchenmaschine nicht verlieren. Und die (GEZ)zahlenden Bürger finanzieren das Ganze!


Deali 8)


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A
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Re: Allgemeines zum System der ÖRR
#50: 28. Juli 2009, 12:34

Das Problem ist, dass der SWR (und wahrscheinlich auch der gesamte ÖR) den Begriff Grundversorgung derart definiert, dass möglichst alle denkbaren Themenfelder in der gesamten Breite abgedeckt sein müssen. Kompletter Blödsinn, denn nach dieser Sichtweise müssten Schokolade und Gummibärchen auch zu den Grundnahrungsmitteln gehören und die Abgabenordnung wäre ein Grundgesetz (kann man beliebig mit Beispielen fortsetzen).

Man kann nicht ARD/ZDF usw. als Vollprogramm bezeichnen und gleichzeitig von Grundversorgung sprechen.

Gruß, Andreas


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Re: Allgemeines zum System der ÖRR
#51: 29. Juli 2009, 17:56
Interessant ist auch, dass der ÖR in den USA nur zu einem Sechstel aus Steuergeldern finanziert wird und der Rest von Gönnern und Mitgliedern aufgebracht wird. Damit ist es immerhin möglich, mit deutlich weniger als 7 Milliarden Euro, 356 nichtkommerzielle Fernsehsender zu betreiben und das auch noch mit einer angemessenen Vielfalt.

Das Ganze funktioniert ohne GEZ-Schlägertrupps und Abpressung von Zwangsgebühren.

Link: http://www.pbs.org/aboutpbs


Gruss
Spock


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Re: Allgemeines zum System der ÖRR
#52: 29. Juli 2009, 19:59
Jeder weiß, dass dieses aus den Fugen geratene System komplett überdimensioniert ist. Wenn man sich die Argumentation des SWR anschaut, sieht man sofort, dass dieser versucht, eine eindeutige und unbestrittene Überversorgung zu rechtfertigen. Ein Eigentor.

Das Traurige ist es aber, dass keiner sich traut, etwas daran zu ändern. So sind eben unser Vertreter, angefangen bei der Ulla... (kotz, kotz....)


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Re: Allgemeines zum System der ÖRR
#53: 13. August 2009, 18:27
Interessant ist auch, dass der ÖR in den USA nur zu einem Sechstel aus Steuergeldern finanziert wird und der Rest von Gönnern und Mitgliedern aufgebracht wird. Damit ist es immerhin möglich, mit deutlich weniger als 7 Milliarden Euro, 356 nichtkommerzielle Fernsehsender zu betreiben und das auch noch mit einer angemessenen Vielfalt.

Das ist ein Trugschluss. Eine Finanzierung durch Gönner gewährleistet gerade keine unabhängige Berichterstattung, sondern macht es dem jeweiligen Mäzen möglich, jederzeit Einfluss auf die Programmgestaltung und die Ausrichtung des Senders zu nehmen. Man sollte nicht ernsthaft davon ausgehen, dass jemand mit Millionen einen Rundfunksender unterhält und nicht versucht, Einfluss zu nehmen, wenn dessen Journalisten etwas Unliebsames über ihn berichten oder über ihm nahestehende Leute aus Politik, Wirtschaft oder öffentlichem Leben.

Für einen unabhängigen Rundfunk benötigt man nicht einmal eigene Sender!
Man könnte z.B. Sendezeit bei den Privaten anmieten um eigenproduzierte Nachrichten zu senden.


Wenn er auf bestimmte Zeiten bei einem anderen Sender angewiesen wäre, hätte der ÖR keine vergleichbare Unabhängigkeit und insbesondere keine Sicherheit, dass er seinen Versorgungsauftrag tatsächlich erfüllen kann.
Was soll er machen, wenn Unstimmigkeiten auftreten, wenn der Vertragspartner die Sendezeit abredewidrig plötzlich mit etwas anderem füllt? Fallen die Tagesthemen dann so lange aus, bis die Angelegenheit gerichtlich geklärt ist?

Was passiert, wenn etwas Tagesaktuelles geschieht? Der Privatsender räumt dem ÖR nicht unbürokratisch einfach so mehrere Stunden frei, damit dieser sachorientierte Hintergrundberichterstattung leisten kann. Dann nicht, wenn es um eine innerpolitische Auseinandersetzung geht, weil dies nicht der Ausrichtung des Privatsenders entspricht und auf Kosten einer quotenträchtigeren „Raus-aus-den-Schulden“-Berater-Sendung ginge.
Auch dann nicht, wenn es um Schumis Doch-nicht-Comeback geht, denn dieses Thema will der Privatsender sich nicht abgreifen lassen; hierüber will er speziell für seine Zuschauer-Klientel in seinem Stil berichten.

Und übrigens, @ Andreas: Du erwartest im Supermarkt doch auch nicht nur Grundnahrungsmittel. Wenn der Einkäufer dort nur noch gesundes Brot, Milch, Mehl und Gemüse kaufen kann, wird er genauso meckern wie der Zuschauer, der nur noch Nachrichten, aber keinen Fußball, keine Musik und keinen „Tatort“ mehr bekommt.


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Re: Allgemeines zum System der ÖRR
#54: 13. August 2009, 20:05
na da hab ich ja Glück, dass ich
Zitat
im Supermarkt
für's Gucken auch nix zahlen muss.  ;D

BTW: Wenn mir in einem Geschäft die feilgebotenen Produkte nicht gefallen, jaule ich nicht rum und gehe den Leute auf den Geist. Vielmehr suche ich den nächsten Laden auf und gucke dort - ganz einfach.

Wenn der ÖRR allerlei Sch... feilbietet, dann soll ich das bezahlen? Wohl kaum, sind doch nicht meine Gebühren ...


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che

Re: Allgemeines zum System der ÖRR
#55: 14. August 2009, 01:56
Wenn er auf bestimmte Zeiten bei einem anderen Sender angewiesen wäre, hätte der ÖR keine Sicherheit, dass er seinen Versorgungsauftrag tatsächlich erfüllen kann.
Bisher war zu lesen, dass es im Versorgungsauftrag keine genauen Parameter, keine Sollzeiten, keine bevorzugten Gruppen und keine Sonstwas gibt. Der Auftrag ist so undefiniert, dass Ihr ihn ohnehin nur "versucht, zu erfüllen" (Eure eigenen Worte).

Der Privatsender räumt dem ÖR nicht unbürokratisch einfach so mehrere Stunden frei
Eine gewisse halbe Stunde kann den lizensierten Sendern ganz bürokratisch abgerungen werden. Per Gesetz wird die Veröffentlichung der brisantesten Neuigkeiten übergeordneter Themen bestimmt. So geschieht es heute schon mit Wahlwerbesendungen.

Was noch? "Lanz köchelt"?

Und übrigens, @ Andreas: Du erwartest im Supermarkt doch auch nicht nur Grundnahrungsmittel.
Dieser Vergleich hinkt aber gewaltig. An dieser Stelle komme ich mir nun wirklich für dumm verkauft vor.
Spinnt doch mal selber Euren Gedanken zu Ende:

Jeder bezahlt ab jetzt eine Grundgebühr im Supermarkt. Für ca. 450 Euro bekommt jeder Marktteilnehmer die möglichst ausgewogenste und alle Facetten des Lebens betreffendste Warenzusammenstellung in seinen Korb. Auch, wenn er lactoseunveträglich ist oder nie Fotos entwickeln lässt. Zigaretten? - Klaro
Und Ihr macht ihn dann auch zum Dauerkunden, wenn er nur einmal ein Schinkenbrötchen und eine Cola im Vorkassenbereich ersteht. Selbst, wenn er auf dem Weg zur Arbeit, zweimal am Tag am Supermarkt vorbei kommt. Weil er ja hineinkommen könnte.
Und wehe, der Arbeitsweg ist der eines Selbständigen.

Meint Ihr wirklich, mit diesen Argumenten werden sich unsere Politiker und Richter auf den Konsumgebührenstaatsvertrag einlassen?

bb


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Re: Allgemeines zum System der ÖRR
#56: 14. August 2009, 08:16
Interessant ist auch, dass der ÖR in den USA nur zu einem Sechstel aus Steuergeldern finanziert wird und der Rest von Gönnern und Mitgliedern aufgebracht wird. Damit ist es immerhin möglich, mit deutlich weniger als 7 Milliarden Euro, 356 nichtkommerzielle Fernsehsender zu betreiben und das auch noch mit einer angemessenen Vielfalt.

Das ist ein Trugschluss. Eine Finanzierung durch Gönner gewährleistet gerade keine unabhängige Berichterstattung, sondern macht es dem jeweiligen Mäzen möglich, jederzeit Einfluss auf die Programmgestaltung und die Ausrichtung des Senders zu nehmen. Man sollte nicht ernsthaft davon ausgehen, dass jemand mit Millionen einen Rundfunksender unterhält und nicht versucht, Einfluss zu nehmen, wenn dessen Journalisten etwas Unliebsames über ihn berichten oder über ihm nahestehende Leute aus Politik, Wirtschaft oder öffentlichem Leben.


Mit dem ersten Teil habt Ihr Recht. Was den restlichen Absatz betrifft kann ich nur sagen: Wann hat unsereins mal irgendwann, von irgend einem ÖR-Sender, eine Kritische Reportage über das System GEZ gemacht. Hat von uns schon mal einer vom HR eine Selbstkritische Reportage über das Illegale eintreibe-System des HR gesehen? Ich rede da z.B. von den Netten Schreiben die der HR versendet, die da lauten: "Wenn wir nichts mehr von Ihnen hören werden sie von uns angemeldet und bekommen eine Rechnung." oder so ähnlich. ( http://www.gez-boykott.de/index.php?option=com_wrapper&view=wrapper&Itemid=37 )


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Re: Allgemeines zum System der ÖRR
#57: 03. September 2009, 18:40
Jetzt bin ich nach drei Wochen aus einem angenehmen Urlaub zurück und sehe dann in diesem Thread den unglaublich dummdreisten Vergleich mit dem Supermarkt.

Ihr könnt doch gern die ganze Palette der Volksverdummung (Soaps usw.) anbieten aber geht doch nicht davon aus, dass jeder diesen Mist sehen oder gar bezahlen möchte. Und genau diese Wahl habe ich im Supermarkt. Das war aber auch nicht das Thema. Es ging darum, dass ihr jegliche Sendung mit dem Argument der Vielfalt unter den Hut der Grundversorgung versteckt. Ja, ganz richtig GRUNDversorgung. Definiert mal bitte allein das Wort GRUND, wie passt das bitte mit VIELfalt zusammen???

Leider habt ihr es nicht verstanden, eure Daseinsberechtigung unter allen modernen Gesichtspunkten und vor allem ausschließlich unter Berücksichtigung des Art. 5 GG zu überdenken. Regelmäßig kommen Zitate aus den streitgegenständlichen Rundfunkgesetzen.

Und weil das ganze hier so müßig ist, werde ich meine kurzen aber idealistischen Bemühungen hier einstellen und von nun an nur noch mitlesen und milde über eure Scheuklappen lächeln. Es macht einfach keinen Sinn mehr. Wenn nach und nach mehrere hier aussteigen, hinterfragt doch mal bitte, welche eurer Ziele ihr mit eurer Diskussionsweise erreicht habt - AKZEPTANZ oder gar VERSTÄNDNIß für den ÖR??? Ihr seid schon kluge Kerlchen...

In diesem Sinne wünsche ich ein fröhliches Weiterdiskutieren.

Andreas




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Re: Allgemeines zum System der ÖRR
#58: 21. April 2010, 14:34
Das ist ein Trugschluss. Eine Finanzierung durch Gönner gewährleistet gerade keine unabhängige Berichterstattung, sondern macht es dem jeweiligen Mäzen möglich, jederzeit Einfluss auf die Programmgestaltung und die Ausrichtung des Senders zu nehmen.

Eine dreiste Lüge belegbar mit einem aktuellen Fall:

Man vergegenwärtige sich einmal die Bericherstattung des ÖR,  speziell die ARD,  zum Thema "Kachelmann"

Klicki: http://www.welt.de/vermischtes/article6905146/Streit-wegen-Berichterstattung-ueber-Kachelmann.html


Unabhängig und objektiv ist was anderes!


Gruss
Spock


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