Kritische Frage zum Brief:
Wieso wird angenommen, dass die LRAen über die
Gewissensgründe als Härtefall urteilen könnten?
Das geht aus meiner Sicht gar nicht.
Man stelle sich vor, ein Kriegsdienstverweigerer hätte damals Gewissensgründe bei der
Bundeswehr angeben müssen.
Wie hätte die BW darauf antworten können?
"Ach so, Sie haben ein Gewissen! Entschuldigung, das haben wir nicht gewusst. Wir dachten, Sie sind so gewissenlos wie wir und haben nix dagegen Leute totzuschiessen. Aber so ist das natürlich was anderes . Sie sind somit vom Kriegsdienst befreit."
?
Geht natürlich genausowenig bei der LRA, wenn man aus Gewissensgründen deren Angebot ablehnt. Sie muss und wird ihr Angebot gewissensfreundlich darstellen, anderenfalls würde es die ÖRRen sehr bald nicht mehr geben.
Auch Gerichte waren und sind nicht fähig und ermächtigt, über Gewissensgründe der Verweigerer zu entscheiden. Eine popelige LRA dann bestimmt erst recht nicht.
Allerdings - wenn man sie selbst durch einen Antrag dazu ermächtigt ... schiesst man sich vielleicht selber ins Knie (um bei dem BW Bild zu bleiben) und muss deren Entscheidung (sicheres Nein) dann auch noch hinnehmen.
Und bitte zusätzlich noch beachten: Das Stellen eines Befreiungsantrags kann als akzeptieren des gesetzlichen Hintergrundes (RBStV) interpretiert werden.
Die vorrangige Sache ist: Welche Instanz ist in dieser wichtigen Frage zur Propagandafunktion der ÖR Medien überhaupt berechtigt, über mein Gewissen zu urteilen? Muss sie erst geschaffen werden? Das wäre eine verfassungsrechtliche Frage mit der man sich über die Verwaltungsgerichte hochhangeln muss
In der Bundeswehrfrage wurden damals dafür extra spezielle unparteiische Gremien aus der Bevölkerung gebildet.
Gewissensgründe sind
immer mit der ureigenen Erlebenswelt zu verknüpfen. So kann es vielleicht relevant sein, dass man in der Zeit des kalten Krieges aufgewachsen ich und erkannt hat, dass die ÖR Medien Deutschlands nie unparteiisch berichtet hatten (UdSSR, USA, DDR, BRD) Indoktrination von klein auf, Völkerverständigung war nicht das Ziel. Der ör Auftrag wurde und wird nicht erfüllt.
Allgemeine Aussagen wie "Das Volk wird dadurch politisch "vergiftet" sind da schwer vermittelbar.
Die Propagandaschau wird hier im Forum kritisch gesehen. Diesen Artikel würde ich aber gerne zur Aufklärung und Diskussion beibehalten.
„Eine ewige Erfahrung lehrt jedoch, daß jeder Mensch, der Macht hat, dazu getrieben wird, sie zu mißbrauchen. Er geht immer weiter, bis er an Grenzen stößt. Wer hätte das gedacht: Sogar die Tugend hat Grenzen nötig. Damit die Macht nicht mißbraucht werden kann, ist es nötig, durch die Anordnung der Dinge zu bewirken, daß die Macht die Macht bremse.“ (Montesquieu)